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14. November 2011 1 14 /11 /November /2011 14:35

Ritter Wirnt Spiele A4  

Theaterstück über Wirnt von Gräfenberg

als „Wiedergutmachung“

nach acht Jahrhunderten

 

Ein brutaler Mord hat vermutlich verhindert, dass Wirnt von Gräfenberg mit seinem Artusroman „Wigalois“ ganz groß raus kam. Mit detektivischem Spürsinn belegt Professor Ulrich Seelbach diese These in der soeben erschienenen Programmschrift zur Uraufführung des Gräfenberger Ritter-Wirnt-Spiels am 18. und 19. November in der Aula der Gräfenberger Ritter-Wirnt-Realschule.

 

Es geschah am 21. Juni des Jahres 1208 n.Chr. In Bamberg wurde die Hochzeit des Fürsten Otto VII. von Andechs-Meranien mit des Nichte des Stauferkönigs Philipp, Beatrix von Burgund, geschlossen. Bei den anschließenden 14tägigen Hochzeitsfeierlichkeiten sollte Wirnt von Gräfenberg erstmals sein Artusepos „Wigalois, der Ritter mit dem Rade“ der illustren höfischen Hochzeitsgesellschaft vortragen. Doch die Uraufführung platzte: Am gleichen Tag wurde bekanntlich der König in Bamberg ermordet.

 

Dennoch fand Wirnts ritterliche Abenteuer-Story bald weite Verbreitung und wurde nach dem „Parzival“ des Wolfram von Eschenbach der erfolgreichste Artusroman des Mittelalters. Vorläufiger Schlusspunkt einer beeindruckenden Rezeptionsgeschichte durch die Jahrhunderte war seine Umgestaltung zu einer Comic-Erzählung in diesem Jahr.

 

Der Autor des Comics, der Gräfenberger Schriftsteller Manfred Schwab, hat aber auch ein munteres Mundart-Theaterstück über das freilich weitgehend im Dunkel der Geschichte liegende Leben des Ritter-Dichters geschrieben. Dessen Uraufführung soll nun die Wirnt-Wiederbelebung in Gräfenberg nach rund acht Jahrhunderten ergänzen und womöglich der Auftakt zu regelmäßig wiederkehrenden Gräfenberger Ritter-Wirnt-Festspielen werden.

 

ErichUde, Ehrenmitglied des Staatstheaters Nürnberg, schrieb 2006 über das Stück: „Dein opus aus fränkischen Landen hat mir sehr gut gefallen, - ich hab mich durchgehend amüsiert bei der Lektüre, auch meine Lach-Drüsen wurden gekitzelt, die sprachwitzelnden Anklänge an „modernistische“ Redewendungen oder Parolen waren gut und auflockernd plaziert. Und das ganze Stück hatte einen richtigen deftigen Anfang, interessante fesselnde Zwischenstücke und einen richtigen gelungenen Schluss...Ich darf dir gratulieren zu Deinem Stück!“

 

Seit Wochen laufen nun die Vorbereitungen für das aufwendige Ritter-Spektakel, an dem über 60 Mitwirkende beteiligt sind. Unter der Regie des Nürnberger Theatermanns Helmuth Hägel wird die mittelalterliche Love-Story intensiv geprobt. Die Schauspieltruppe des Kulturvereins Wirnt von Gräfenberg wird verstärkt durch Lehrer und Schüler der mitveranstaltenden Ritter-Wirnt-Realschule mit dem stellvertretenden Schulleiter Dieter Fuchs an der Spitze. Realschüler malten unter Anleitung ihrer Kunsterzieherin Stefanie Böhm die Kulissen. Der Sängerbund Dachstadt studierte mit seinem Dirigenten Wolfgang Junga die von ihm vertonten Lieder ein. Die Gewandschneiderey der Gräfenberger Altstadtfreunde kleidete die Mitspieler in authentische mittelalterliche Kostüme. Dazu mussten Helme, Kettenhemden, Schilde, Schwerter und andere Mittelalter-Requisiten beschafft werden.

 

Programmschrift und Eintrittskarten für die Vorstellungen am 18. und 19. November (Vorverkauf 8 Euro, ermäßigt 5 Euro, Abendkasse 10 Euro) sind u.a. bei der Verwaltungsgemeinschaft Gräfenberg, den Raiffeisenbanken, der Sparkasse Gräfenberg und der NN-Geschäftsstelle Forchheim sowie über Franken Tips im Internet erhältlich.

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Kommentare

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@Vivienne: Which is correct – Writing letters is very popular in many parts of the world or Writing letters are very popular in may parts of the world.
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